Die Spielgemeinschaft „Saase³Leutershausen Handball“ S3L hat alle Hürden genommen und kann mit Elan in die Saison 2024/25 starten. Die Verträge für die S3L-SpielbetriebsGmbH sind unterzeichnet – der Kader für die 1. Mannschaft steht.
Alexander Stiehl ist erst seit wenigen Tagen als Geschäftsführer der neuen GmbH offiziell im Amt aber seine Begeisterung ist deutlich spürbar. “Das ist eine Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, sagt der 52-Jährige, der zuvor in verschiedenen Funktionen in Heidelberg beim Fußballverein ASC Neuenheim tätig war. Der Realschullehrer studierte Sport und trainierte verschiedene Fußballmannschaften. Vom Fußball zum Handball war für ihn kein großer Schritt und mit der neuen Aufgabe bei der nagelneuen Spielgemeinschaft erfüllt sich ein Lebenstraum. „Ich wollte schon immer in einem solchen Bereich tätig sein und mit der S3L habe ich genau das richtige Projekt mit den richtigen Leuten gefunden“, freut sich der Familienvater. Gemeinsam mit Kirsten Erbach, die als bisherige Geschäftsstellenleiterin der SG Leutershausen bei der S3L bleiben wird und Carina Pöltl vom TVG Großsachsen geht er es nun an, die Geschicke der Spielbetriebs GmbH in die richtigen Bahnen zu lenken.
Die Verträge sind gemacht – der Förderverein auf dem Weg
Mit den Unterschriften der Vorsitzenden der vier beteiligten Vereine – der SG Leutershausen, dem TV Großsachsen, der SG Hohensachsen sowie der TSG Lützelsachsen – unter die Spielgemeinschaftsvereinbarung wurde am 23. Oktober 2023 der erste Meilenstein gesetzt und die Weichen für die Spielgemeinschaft „Saase³Leutershausen Handball“ gestellt. Am 5. Februar 2024 folgte die Unterzeichnung des Gründungsvertrags durch alle Gesellschafter der „S3L Spielbetriebs GmbH“. Dabei handelt es sich um elf Privatpersonen sowie die Spielgemeinschaft, also der Zusammenschluss der vier Vereine. Bei insgesamt 15 Stimmanteilen in der GmbH verfügt die Spielgemeinschaft über 4 Stimmen und damit über mehr als 25 % der Stimmanteile. Unter den Gesellschaftern sind alle Vereine sowie unterschiedliche Abteilungen der männlichen und weiblichen Handballjugend vertreten. Die geplante weitere Komponente, ein Förderverein mit dem Ziel, das komplette Spektrum des Handballs in der S3L zu fördern, ist in der Gründungsphase. Uli Funk als designierter Vorsitzender hat das zusammen mit weiteren engagierten Mitstreitern in die Hand genommen. „Mit dem Förderverein stehen wir für die finanzielle und ideelle Unterstützung des Handballs an der Bergstraße“, sagt Uli Funk, „wir nehmen Spenden entgegen, die allen Abteilungen, von den Super-Minis angefangen, über die Damen bis zur ersten Mannschaft zugutekommen werden“, so Funk weiter. Damit steht das Organigramm der S3L auf drei soliden Säulen; der Spielgemeinschaft, der Spielbetriebs GmbH sowie dem Förderverein.
Der Kader der ersten Mannschaft steht
Sportlich ist ebenfalls alles in trockenen Tüchern. Der Kader für die erste Mannschaft steht und mit der Mischung aus bekannten Spielern und Neuzugängen sind die sportlichen Leiter Tom Zahn, Mark Wetzel und Sebastian Brehm mehr als zufrieden. Als einer der Ersten bekannte sich SGL-Trainer Thorsten Schmid zur neuen Spielgemeinschaft. Der 52-Jährige trainiert seit Juli 2023 die erste Mannschaft der SG Leutershausen und sieht in dem Zusammenschluss der Vereine eine große Chance. „Das ist eine grundsolide Basis, auf der man aufbauen kann. Damit werden Kräfte gebündelt, das ist sehr weitsichtig gedacht“, äußerst sich der künftige Coach der S3L, die mit der Spielzeit 2024/25 in der dritten Handball-Liga starten wird. Spielstätte der ersten Mannschaft wird die Heinrich-Beck Halle in Leutershausen sein. Dort werden viele bekannte Spieler weiterhin auflaufen.
Hübe bleibt im Tor und Meddeb als Leistungsträger im Rückraum
„Wir freuen uns sehr, dass Alexander Hübe noch ein Jahr bei der S3L weiterspielt“, sagt Mark Wetzel, „er ist eine Identifikationsfigur und hat in Leutershausen fast schon Legendenstatus“. Auch Yessine Meddeb hat sich für ein weiteres Jahr verpflichtet. „Dass Yessine bleibt ist unglaublich wichtig für uns“, sagt Sebastian Brehm, „er ist ein überragender Spieler und hat sich im letzten halben Jahr unter Thorsten Schmid sehr gut entwickelt“. Vom TVG Großsachsen kommen Tim Burkard als Kreisläufer, Hannes Weindl als Rückraumspieler sowie Simon Spilger als Rechtsaußen. Mit Jonas Schneider sei man noch im Gespräch, so Tom Zahn. Von der SG Leutershausen bleiben außerdem Sebastian Ullrich (Tor), Sven Schreiber, Max Preller, Tim Götz, Luca Mastrocola, Bastian Seitz (Rückraum) sowie Niklas Krämer als Kreisläufer. Neuzugänge sind Philipp Alt von der TSG Hassloch, Fabian Schwarzer, Leon Keller und Max Kessler von den Rhein-Neckar Löwen II sowie Nikola Sorda und Niklas Schwenzer vom HLZ Friesenheim-Hochdorf. Als Co-Trainer bleibt Liviu Ianos und als Athletiktrainer Michael Reuter. Auch das Betreuerteam der SGL mit Roger Gross und Kalli Zöller bleibt.
Die zweite Mannschaft spielt in der Regionalliga Baden-Württemberg
„Auch für die zweite Mannschaft ist es uns gelungen, ein richtig gutes Team zusammenzustellen“, freut sich Tom Zahn. Die Herren II werden wie die derzeitige erste Mannschaft des TV Großsachsen in der Baden-Württemberg Oberliga (BWOL) antreten, die ab der kommenden Spielzeit jedoch Regionalliga Baden-Württemberg heißen wird. Als Trainer kommt Timo Baumann vom TSV Birkenau der von Marc Heinzelbecker als Torwarttrainer unterstützt wird. Im Tor sind Moritz Mangold, Adis Lacic und Tile Schlafmann. Im Rückraum spielen Lukas Gutsche, Philipp Alt, Hannes Weindl, Bastian Seitz, Niklas Thierauf sowie auf der Position Linksaußen Yannis Neuner und als Kreisläufer Benedikt Grössl. Die ein oder andere Position sei zwar noch nicht besetzt, so Tom Zahn, aber das Gerüst stehe. „Das wird eine schlagkräftige Truppe“, freut sich Mark Wetzel, „da sind viele junge Spieler mit Potential dabei, das ist eine gute Mischung für`s Rudel“. Wobei damit das gesamte Rudel bestehend aus 1. und 2. Mannschaft gemeint sei, so Wetzel. „Die Durchlässigkeit zwischen beiden Mannschaften ist uns wichtig und vor allem für die Jungen eine große Chance“, so Wetzel.
Ein Team, ein Auftritt, eine Philosophie
„Es ist für uns ganz entscheidend, dass sich die gleiche Spielphilosophie durch alle Mannschaften zieht“, sagt Mark Wetzel, „angefangen von den Kleinsten bis zur ersten Mannschaft“. Mit der S3L stehe man für einen fairen, offenen Sportgeist, der alle willkommen heiße, die mitspielen wollten. Das spiegelt sich auch im Auftritt aller Spielerinnen und Spieler wider. Die Spielfarben sind gelb-rot und mit dem Unternehmen Craft hat die S3L einen Ausstatter gefunden, der für alle das passende Outfit anbietet. Vor allem auch die Jugend solle von Anfang an vernünftig und gut eingekleidet werden; Qualität sei da oberes Gebot, ergänzt Wetzel.
Damen- und Jugendbereich ist breit aufgestellt
„Im männlichen Nachwuchsbereich werden wir mit 10 Jugendmannschaften in die Qualifikationsturniere für die Saison 2024/2025 gehen“, sagt Tobias Brahm, der bei der S3L künftig in leitender Funktion für die Jugend mitverantwortlich sein wird. Hierfür habe man bereits 16 Trainer für die Teams gewinnen können. „Wir suchen aber weiter“, so Brahm, „um eine bestmögliche Betreuung und Entwicklung den uns anvertrauten Kindern gewährleisten zu können“. Nach dem Rückzug der SG Heddesheim aus der langjährigen Mädchenspielgemeinschaft MSG HeLeuSaase wird sich die S3L selbstständig um den Aufbau und die Struktur der weiblichen Jugend kümmern. „Wir nehmen das sportlich“, sagt Tobias Brahm und Volker Glock von der HG Saase ergänzt: „Es ist eine Chance für uns und damit sind wir im gesamten Jugendbereich unabhängig“. Glock hatte sich monatelang in Gesprächen mit der SG Heddesheim um die Weiterführung der siebenjährigen Mädchenspielgemeinschaft bemüht.
Weibliche Jugend und Damenmannschaft sind gesetzt
Den weiblichen Handballbereich zu stärken und zu etablieren war von Anfang an wesentlich für das Gesamtkonzept der S3L. „Natürlich wollen jetzt alle wissen, welche Jugendmannschaften wir als S3L für die nächste Saison anbieten können“ so Steffen Piffkowski, der Trainer der Damenmannschaft bleiben wird. Darauf werde man jetzt Antworten und Lösungen finden. Steffen Piffkowski will gemeinsam mit Michèle Sauer und Lisa Stein die künftige Damenmannschaft weiter aufbauen und stärken und dazu auch auf den Nachwuchs aus der eigenen Jugend zurückgreifen. Geplant sind zwei Teams in der Verbands- und Landesliga. Steffen Piffkowki bleibt Trainer der D1- Jugend, Lisa Stein Trainerin der D2- Jugend. „Alle Spielerinnen der bisherigen D-Jugend bleiben“, freut sich Michèle Sauer, „das spricht für unsere bisherige Arbeit“. Grundsätzlich wolle man so schnell wie möglich wieder in die Badenliga aufsteigen und dort oben mitspielen. „Derzeit laufen viele Probetrainings“, verrät Michèle Sauer, „und da sind einige vielversprechende Talente dabei“.
Klare Strukturen und solide Finanzen
Viele Monate haben über 30 Ehrenamtliche in rund 50 Sitzungen das Konzept der S3L erarbeitet und immer wieder überprüft. „Da steckt ganz viel Arbeit drin“, sagt Uli Roth, der als SGL-Urgestein und Rekord-Nationalspieler den Zusammenschluss der Handballabteilungen seit Jahren forciert hat. Es sei eine historische Chance, auf die man lange gewartet habe und die jetzt Wirklichkeit werde. „Ganz klar, das erste Jahr ist noch eine Übergangszeit in allen Bereichen, da wird es an der ein anderen Stelle noch ruckeln“, so Uli Roth weiter. Dem sehe er aber mit allen anderen Gesellschaftern und Verantwortlichen gelassen entgegen. „Wir legen einen soliden und sauberen Start hin“, ist sich auch Thomas Berger sicher, der sich gemeinsam mit Uli Roth um künftige Sponsoren bemühen wird. Da habe man schon einige sehr gute Gespräche geführt, so Berger. Deutlich werde schon jetzt, dass der Handball an der Bergstraße für potentielle Sponsoren durch den Zusammenschluss noch interessanter werde. Ein entsprechendes Konzept für Sponsoren ist bereits erarbeitet worden.
Ein großes Team für eine große Zukunft
Um das Projekt „Zukunft Handball“ auf den Weg zu bringen, wird es ein großes Team geben, dass sich in ganz unterschiedlichen Bereichen engagiert. Dafür braucht es Menschen, um die einzelnen Posten mit Namen zu füllen. „Viele Lücken haben wir schon geschlossen“, sagt Dominic Sauer, „dennoch sind wir natürlich offen und freuen uns über alle, die bisher noch nicht dabei waren, aber künftig mitgestalten, mitmachen und mithelfen wollen“, sagt Dominic Sauer. „Wir wollen eine Handballgemeinschaft auf Augenhöhe und für alle“, so Sauer weiter, „das geht nur, wenn wir viele mit unserer Begeisterung anstecken“. Schließlich will man auch mehr bieten als nur Handball – die neue Spielgemeinschaft soll auch ein Treffpunkt und eine Heimat werden, für alle Generationen. [feh]