JSG Leutershausen/ Heddesheim als Vorreiter im deutschen Nachwuchshandball

Sportpsychologie in der Jugendhandballbundesliga

Die mA1-Jugend Handballer der JSG Leutershausen/ Heddesheim haben zur zweiten Saisonhälfte der abgelaufenen Bundesligasaison 16/17 neue Wege eingeschlagen und sich mit dem Sportpsychologen Christoph Herr im Trainer- Betreuerstab verstärkt.

Was in den Nachwuchszentren der Fußball-Bundesligisten inzwischen zum Standard gehört ist im leistungsorientierten Jugendhandball eher noch die Ausnahme – der Sportpsychologe.

Aufgrund dessen, dass die mA1 der Spielgemeinschaft aus Leutershausen und Heddesheim zu 80% aus Spielern des jungen Jahrgangs bestand, war die zurückliegende Saison in der Jugendhandballbundesliga eine große Herausforderung für die Spieler und Ihre Trainer. Von daher war allen Beteiligten zur Saisonhälfte klar, dass es mit dem Erreichen von Platz sechs und dem damit verbundenen Erhalt der Ligazugehörigkeit äußerst eng werden wird. Im Hinblick auf die verbleibenden Rückrundenspiele wurde deutlich, dass die Mannschaft die Klasse nicht halten wird und sie sich daher erneut für die Jugendbundesliga qualifizieren muss.

Teammanager Sven Klotz richtete daher Ende 2016 eine Anfrage an das Sportinstitut der Universität Heidelberg. Gesucht war die Unterstützung eines Sportpsychologen, der die A-Jugend als zusätzlicher Trainer/Betreuer unterstützen und insbesondere auf die anstehende Qualifikation vorbereiten sollte. Kurze Zeit später meldete sich Christoph Herr, angehender Absolvent Master of Science am ISSW der Uni Heidelberg und bekundete sein Interesse an dieser Aufgabe.

Nach einem Treffen mit den Trainern Frank Herbert und Tobias Geiling sowie Betreuer Daniel Schmitt und Physio Serena Horst war schnell klar, dass man zusammenarbeiten möchte und setzte dies auch zeitnah in die Tat um. Christoph überzeugte die Verantwortlichen neben allerlei Praxiserfahrung in diversen Sportarten (unter anderem Ski, Tennis, Basketball) vor allem durch seine Erfahrungen aus dem Nachwuchsleistungszentrum des Fußballbundesligisten TSG 1899 Hoffenheim.

Erstaunlich schnell nahmen die jungen Spieler, wie auch die Trainer die Unterstützung von Christoph Herr an. Unter Anderem arbeitete er in den Bereichen Mentales Training, Teamentwicklung und Kommunikation mit dem Team und unternahm Schulungen im Mannschafts- und Trainerverhalten.

Es zeigte sich in den absolvierten Spielen, das die junge Mannschaft, zu der in der  Vorbereitung auch noch sieben Neuzugänge gestoßen sind, die neuen Ansätze äußerst gut verinnerlicht hat und daher auch schnell zu einem echten Team zusammengewachsen ist. Ein Grund, weshalb gegen sehr viel stärkere Gegner die Partien äußerst lange offen gehalten werden konnten. Alle Beteiligten profitierten von Christophs Unterstützung, so dass die JSG diese Erfahrung trotz dem knapp verpassten Ziel nicht missen möchte und uneingeschränkt empfehlen kann.

Dass am Ende ein entscheidender Sieg gefehlt hatte, welcher durch knappe Entscheidungen missglückt war, ist auf einige unvorhergesehene Faktoren zurückzuführen – „Wenn man so viele Verletzungen leistungsstarker Spieler innerhalb kürzester Zeit verbuchen muss, ist es überhaupt erstaunlich, solch gute Leistungen über weite Strecken der Qualifikationsspiele erbracht zu haben“  sagte Trainer Frank Herbert, nach dem man ohne den kompletten Etatmäßigen Rückraum in der Quali antreten musste und somit leider knapp die erneute Qualifikation zur Jugendbundesliga verpasst hatte.

Die positive Erfahrung mit Christoph Herr von Performing Mental Competence (PMC) soll weitere Handballvereine dazu ermutigen, sich dieser Unterstützung zu öffnen. Gerade bei heranwachsenden Sportlern kann die Arbeit mit einem Sportpsychologen zur Leistungsförderung bzw. Leistungsstabilisierung beitragen.

 

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