Das A-Jugend-Bundesligateam der JSG Leutershausen/Heddesheim hat das letzte Spiel der aktuellen Saison sehr unglücklich verloren. Beim direkten Tabellennachbarn HSG VFR/Eintracht Wiesbaden gab es am Ende eine 24:25 (10:13)-Niederlage.
Wie in der jüngsten Partie kamen die Gäste nur schwer aus den Startlöchern. Ungewöhnlich früh, nämlich beim Stand von 0:3 in der sechsten Minute, sah sich Trainer Frank Herbert gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen. Dies lag vor allem daran, dass seine Sieben sich nicht an die im Training eingeübten Spielhandlungen hielt. „Wir haben uns in drei Einheiten auf die Manndeckung von Nils eingestellt, aber konnten in der Anfangsphase nicht viel davon umsetzen,“ kritisierte der Coach. Zwar erzielten die Gastgeber danach noch das 5:1 (9.), dann fruchteten die Ansprachen der Auszeit. Nun begann auch das Spiel für die JSG-Sieben, die mehr und mehr Lösungen im Angriff fand. „Wir haben uns gut bewegt und durch gute Aktionen im Spiel 2:2 die Abwehr des Gegners ins Schwimmen gebracht,“ sah Trainer Tobias Geiling, wie sich sein Team über 5:7 (13.) und 7:9 (20.) zurück in die Partie kämpfte. Zudem stellte die Änderung der Abwehrformation auf eine offensivere Variante die Wiesbadener vor deutlich mehr Probleme. Dann der Rückschlag in der 27. Minute: Moritz Brestrich, einzig verbliebener Kreisläufer der JSG, sah nach einer Abwehraktion die rote Karte. Damit fehlte im Zentrum der Deckung nun die Stabilität, in Überzahl konnten sich die Hessen bis zur Pause wieder einen kleinen Vorsprung herausspielen. Der Beginn der zweiten Hälfte erinnerte stark in den der ersten Halbzeit.
Die JSG verschlief wiederum den Start, die HSG enteilte auf 18:13 (40.), zweites Team-Timeout. Und diesmal schien ein Ruck durch die Mannschaft zu gehen. Mit völlig veränderter Körpersprache schienen die Badener nun das Spiel noch drehen zu wollen. Und auch die Zuschauer trauten ihren Augen nicht, denn in der 52. Minute führten plötzlich die Gäste mit 20:19, hatten zuvor also einen 7:1-Lauf hingelegt. Mit gezielten Spielverlagerungen konnten die Badener immer wieder einen Abwehrspieler isolieren, vor allem Luca Moringen nutzte dies mit seinem starken Zweikampfverhalten zu Treffern aus. Symptomatisch für dieses Spiel, durch eine fragwürdige Zeitstrafe wurde der Schwung der JSG wie zum Ende der ersten Halbzeit jäh gebremst. Die Schlussphase war dann an Spannung kaum zu überbieten.
Wiesbaden zog auf 24:22 (58.) davon, die Spielgemeinschaft versuchte es nun mit einer offenen Manndeckung, mit Erfolg. Nasgowitz per Strafwurf und Kadel von der Außenposition sorgten für den Ausgleich. 30 Sekunden noch zu spielen, und wieder griffen die Unparteiischen ein. Für ein Foul an der Mittellinie sah Kadel die nächste Zeitstrafe, in Überzahl erzielte Wiesbaden den Siegtreffer. Trainer Frank Herbert brauchte nach dem Spiel etwas, um sein Fazit zu ziehen: „Die erste Halbzeit waren wir schwach und ohne Körperspannung. Aber wie die Jungs dann den Schalter umgelegt haben, sich mit Kampfgeist und einer tollen Moral wieder zurück gekämpft haben, war beeindruckend. Auch die Abwehrumstellung aufgrund fehlender Alternativen im Deckungszentrum , alle hatten ja bereits ihre Zeitstrafen, haben die Jungs toll umgesetzt. Spielentscheidend war aber die völlig überzogene Zeitstrafe für Johannes kurz vor Abpfiff. So wurden wir um den möglichen Ausgleichstreffer gebracht, den wir mehr als verdient gehabt hätten.“
Damit beendet die JSG Leutershausen/Heddesheim die Bundesligasaison auf dem 11. Tabellenplatz und wird sich nun auf die anstehenden Qualifikationsturniere (badische Vor-Quali am 6.5. in Heddesheim) akribisch vorbereiten.
JSG: Döding, Heinzelbecker (Tor), Moringen (5), Kadel (5), Herbert (5), Nasgwoitz (4), Gasser (2), Schuricht (1), Sauer (1), Brestrich (1), Unger, Colic.