Wie der Vater, so die Söhne

Handball steht im Hause der Hofheimer Familie Herbert im Mittelpunkt – Frank Herbert freut sich auf das Wochenende. Die Taschen sind gepackt, das Zug- ticket ist gelöst. „Ich fahre zu meinem ältesten Sohn. .

Die ganze Saison konnte ich ja noch kein Spiel von ihm sehen, doch an diesem Wochenende habe ich nun endlich einmal Zeit“, sagt der Hofheimer. Die Zugreise des Einundfünfzigjährigen wird nach Hamm gehen. Beim dortigen Zweitligisten ASV Westfalen ist Sohn Julius als Rechtsaußen aktiv.

Sohn Konstantin gilt als großes Talent

Herbert selbst trainiert seit dieser Saison die A-Jugend-Bundesligamannschaft der JSG Leutershausen/Heddesheim. Im Kader steht auch sein jüngerer Sohn Konstantin. Der Sechzehnjährige gilt als eines der großen Talente im deutschen Handball.

„Angefangen habe ich in Hofheim. Damals sind wir noch auf dem Hartplatz herumgerannt“, schmunzelt Frank Herbert. Handball war schon immer seine große Leidenschaft. Nach nur einem Jahr wechselte Herbert aber schon. Als Spieler trug er unter anderem die Trikots des Oberligisten TSV Viernheim und des Südwest-Regionalligisten SG Eintracht Herrnsheim. Bei beiden Klubs war er jeweils sechs Jahre lang aktiv, davon knapp zehn Spielzeiten als Spielertrainer.

Nach einer Knieverletzung beendete Herbert seine Spielerkarriere, schlug die reine Trainerlaufbahn ein und betreute vorrangig Männerteams in der Rheinhessenliga. Mit der HSG Zotzenheim/Sprendlingen und der TG Osthofen scheiterte er knapp am Oberligaaufstieg, wurde mit der HSG aber zweimal Rheinhessen-Pokalsieger.

Seit 2012 konzentrierte sich der Hofheimer auf den Jugend-Leistungsbereich. Mit seinem Kollege Björn Dinger führte er 2013 die B-Jugend der TSG Friesenheim zur Meisterschaft in der Oberliga, zog in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft in Berlin ein.

In der Saison 2013/14 coachte Frank Herbert mit dem damaligen TSG-Jugendkoordinator Martin Röhrig die Bundesliga-A-Jugend der Pfälzer und qualifizierte sich als Zweiter der Staffel für das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft. In der vergangenen Saison trainierte er die U 23 der TSG in der Oberliga, schaffte den anvisierten Klassenerhalt und holte noch den Pfalzpokal.

„Mit Leutershausen stehe ich vor einer neuen Herausforderung“, erzählt Frank, der seit Mai 2015 Inhaber der A-Lizenz ist. Das Saisonziel der JSG Leutershausen/Heddesheim ist ganz klar der Klassenerhalt. „Unsere Liga ist bärenstark. Wir müssen in der Bundesliga Ost eigentlich Sechster werden, um die direkte Qualifikation für das nächste Jahr zu schaffen. Aber mit Teams wie der SG Leipzig haben wir dicke Brocken in der Staffel“, weiß Herbert. Momentan liegt die JSG auf dem vorletzten Tabellenrang. „Das Gute ist, dass wir komplett mit dem jüngeren Jahrgang spielen. Das heißt: Wenn 2017 die Qualifikationsrunde der Teams startet, die nicht direkt den Sprung in die Erste Liga geschafft haben, sind wir eine ältere und erfahrene A-Jugend-Mannschaft. Das könnte unser großer Vorteil sein“, sagt der Coach.

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Sein jüngerer Sohn Konstantin ist einer der Leistungsträger der JSG-A-Jugend. Der Sechzehnjährige war im Sommer noch im Jugendinternat des TBV Lemgo. „Doch dort hat er sich überhaupt nicht wohl gefühlt. Deshalb ist er zurückgekommen“, so Herbert.

Die erste Mannschaft der SG Leutershausen sorgt in der Zweiten Bundesliga für Furore. „Aber von meinen Jungs trainiert da noch keiner mit. Da fehlt ihnen noch Einiges, vor allem körperlich ist die Zweite Liga noch etwas ganz anderes“, sagt Herbert, der betont: „Die Philosophie des Klubs ist es ja, junge Spieler auszubilden. Und ich denke, in meinem Team gibt es einige Talente.“

Sohn Julius spielt in der Zweite Bundesliga

Herberts älterer Sohn Julius schaffte im Sommer über das Jugendsystem der Lemgoer TBV Youngsters den Sprung zum Zweitligisten ASV Westfalen Hamm. „Er hat bislang öfter in der Oberliga gespielt. Aber ich selbst konnte ihn kaum sehen“, so der 51 Jahre alte Trainer und verrät: „Aber nun haben wir spielfrei, und ich habe Zeit.“ Zurück nach Hause geht es nach der Begegnung dann mit dem Auto. „Julius nimmt mich wieder mit nach Hofheim. Dort feiert die Familie dann auch Weihnachten.“ Dann macht im Hause Herbert auch der Handball erst einmal eine Pause.

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Artikel der Lampertheimer Zeitung vom 18.12.2016 von boh – Original Artikel unter: http://www.lampertheimer-zeitung.de/sport/lokalsport/handball/wie-der-vater-so-die-soehne_17549517.htm

Kategorien: mA1-Jugend.